Stephanie Schäfer: Ich freue mich diesmalHerr Sascha Lobo begrüßen zu dürfen.

Sozusagen, unser Stargast und Starsprecher, Internetpionier,Blogger, Journalist.

Sehr schön, dass Sie da sind.

-Sascha Lobo: Danke.

-Sie sprachen von der Verschmelzung der Welten.

Was verstehen Sie da bei der Immobilienwirtschaft darunter? – Verschmelzung der Welten ist erstmal, dasssich die digitale und nichtdigitale Welt immer mehr ineinander verschränken, ineinanderübergehen, eben ineinander verschmelzen.

– und in der Immobilienwirtschaft speziell,glaube ich, dass zu dem sehr greifbaren Haus, zur Substanz worum es eigentlich geht, noch eine digitale Schicht, ein digitaler Layer, hinzukommt.

– Ich gehe davon aus, dass es in absehbarerZeit eine Art Betriebssystem für Wohnungen geben wird.

– Wie fest das installiert oder wie mobiles dann ist, ist eine zweite Sache.

– aber es geht erstmal darum, dass die bisherigedingliche Infrastruktur auch eine digitale Infrastruktur bekommt, die zu einem Teil ausKabel und Geräten besteht aber zu einem größeren Teil aus vernetzter Software.

– Will sagen, ich habe in meiner Wohnung inder ich wohne, in meinem Haus, nicht mehr die dinglichen Sachen um mich herum sondernauch eine Art digitale Wohnung um mich herum.

Und das bezeichne ich als Verschmelzung derWelten.

– Sie sprachen ja auch über BIM, dass dasjetzt ein neuer Trend ist, sehr wichtig wird, von einigen Ländern auch schon gefordertwird bei öffentlichen Gebäuden.

Vielleicht können Sie einfach erzählen was man darunternverstehen kann.

Das war auch für mich sehr neu.

– BIM ist "Building Information Modelling"und das kommt aus der Architektur und der Bauwirtschaft heraus und hat deswegen schonsehr viel mit der Immobilienwirtschaft zu tun.

– Ganz vereinfacht ist BIM, dass man ein Haus,bevor man es baut, erstmal digital baut und zwar in allen einzelnen Details und zwar auchmit 3d Daten, sodass man durch dieses Haus digital durchgehen kann.

– Dann kann man es sich nicht nur angucken,was für Investoren sehr interessant sein kann, – sondern man kann auf jedes einzelne Teilklicken und sieht sofort, wer ist dafür verantwortlich, was es für ein Teil ist, wieviel hates gekostet, wieviel hätte es kosten sollen, was hat es für eine Brandschutzklasse, wannmuss es eingebaut werden, wann muss es geliefert werden? – Das ist alles mit drin, bis hin zur Geschichte des Materials.

– Das ist Holz, das hat so und so eine Zertifizierung, das hat diese Brandschutzklasse, das kommt dort und dort her, zu diesem und jenen Preis.

– Will sagen, das Haus wird komplett digital gebaut und da kann man sich ganz einfach vorstellen wie das einen ganz großen "Impact" auf die gesamte Immobilienwirtschaft hat.

– Das würde ja auch für uns Makler bedeuten,wenn es digital geplant ist, man kann es sich vorher anschauen, die Vermarktung wird einfacher, jetzt als Positivum für uns.

– Überhaupt sehe ich die meisten Entwicklungen der Immobilienwirtschaft eher positiv.

– Die Schwierigkeiten die sich daraus ergeben sind zum einen eine gesellschaftliche Debatte die man führen muss, die wichtig ist.

Wasmachen wir, was machen wir nicht? – Angenommen eine Wohnung ist voller Sensoren.

Bis zu welchem Punkt möchten wir da mitgehen? Möchten wir in jedem Zimmer, in jeder Ecke Feuchtigkeit, Temperatur, Luftzirkulation ausmessen? Das geht heute.

– Möchten wir das? Möchten die Mieter das? Möchten die Käufer von Häusern das? Das ist etwas, was man ausdebattieren muss und ich glaube das muss man offen tun.

Weil ich nicht glaube, dass das eine Gegnerschaft seinmuss.

– Und diese Debatte ist ziemlich wichtig.

Zum zweiten glaube ich, dass die Schwierigkeiten der Immobilienwirtschaft ingesamt eher damit zu tun haben, dass es sehr lange Vorläufe gibt, dass man in langen Zyklen denkenmuss.

– was Bauen und Bauwirtschaft angeht, dassdie Investitionszyklen sehr lang sind aber die Technologie sich sehr schnell wandelt.

– Das heißt man hat eine Verantwortung nachvorne zu schauen.

– Wenn man, wie ein Makler, wie aus meinerSicht das tun sollte, an der Erhaltung und der Vermehrung des Wertes einer Bausubstanzinteressiert ist, dann muss sich natürlich auch fragen: – "Was zählt den positiv in 10 Jahren zumWert dazu?" – Ist es die Glasfaserverkabelung? Ist esein energieschonendes Fenster? Ist es eine Heizung die man auf die Wand streichen kann,die vor einiger Zeit in Österreich entwickelt worden ist? – Welche von diesen vielen, neuen Technologienist wirklich relevant um den Wert in Zukunft zu erhalten? – Sie leben ja digital, absolut, haben Sieeinen Wunsch an uns Makler wo wir uns verbessern können? Wo Sie sagen: "Oh Gott! Ich habeselber über Makler gesucht das war so grausam, bitte macht da was!" – Ich bin sehr froh, dass das Gesetz gekommenist, tatsächlich.

Das Bestellerprinzip.

Ich wünschte, dass das auch noch besser eingehaltenwird.

– Ich glaube, dass das dazu führt, dass dieLeistung, wenn sie von demjenigen bezahlt wird der sie auch beauftragt hat, auch näheram Markt und ehrlicher funktioniert.

– Und ich glaube, dass das für die ehrlichenMakler ein Vorteil ist.

So empfinde ich das jedenfalls.

– Die schwarzen Schafe, die zumindest in Berlin,wo ich unterwegs war, eine bedenkliche Zahl dargestellt haben, reduziert werden können.

– Insofern bin ich erstmal wunschlos glücklich.

– Ich habe mit dem letzten Makler, mit demich zu tun hatte, der mir die Wohnung gezeigt hat, es war eine großartige Wohnung.

– Diesem habe ich 5000 Euro bezahlen müssen,was ich schon als relativ viel Geld empfunden habe, um es mal vorsichtig zu sagen.

– Dadurch, dass dieses Problem so nicht mehrda ist bin ich eigentlich, fast wunschlos glücklich.

– Ok, super Abschluss, dankeschön Herr Lobo,freut mich sehr über das Interview.

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